Beschreibung
Im heutigen Gebrauch ist Kandis vor allem als Ergänzung zu Heißgetränken wie Tee und Kaffee bekannt. Seine große Kristallstruktur löst sich langsam auf und verleiht dem Getränk eine subtile, süße Note. Insbesondere in der ostfriesischen Teekultur darf Kandis als traditioneller Bestandteil nicht fehlen. In einigen anderen Regionen wird Kandiszucker zudem als schmackhafte Dekoration für Backwaren verwendet.
Geschichtliche Hintergründe
Die Herstellung von Kandis geht bis ins 9. Jahrhundert zurück und hat ihren Ursprung im arabischen Raum. Von dort aus verbreitete sich das Wissen um die Herstellungstechnik in einige asiatische Länder wie China und später nach Europa. Kandis wurde durch den Handel mit den Seewegen der Hanse in Mitteleuropa bekannt und schnell populär. Ursprünglich als kostbare Zuckerspezialität gehandelt, ist Kandiszucker heute vielerorts leicht erhältlich.
Spannende Fakten
- Kandis wird in verschiedenen Farben produziert, die durch den karamellisierten Zucker entstehen können. Manche Sorten werden auch mit Aromen wie Vanille angereichert.
- Die Herstellung von Kandis erfordert besondere Voraussetzungen: Die Lösung aus Zucker muss langsam und unter kontrollierten Bedingungen abkühlen, um die beeindruckenden Kristalle zu bilden.
- In der ostfriesischen Teekultur ist die Reihenfolge der Zugabe entscheidend: Erst der Kandis, dann der heiße Tee – so kann man das Knistern der sich auflösenden Kristalle hören.
- Kandis kristallisiert, indem gesättigte Zuckerlösung über mehrere Tage hinweg abkühlt. Dieser Prozess erfordert Unmengen an Geduld.
- Im viktorianischen England galt Kandiszucker als beliebte Süßware für Kinder.
