Beschreibung
Um Lapsang Souchong herzustellen, werden die größeren und breiteren Blätter gepflückt, die weiter unten an der Teepflanze wachsen und daher reifer sind als die frischen Triebe. Der nächste Schritt ist das Welken, was je nach Witterung draußen oder in schützenden Räumen geschieht. Anschließend werden die Teeblätter gerollt, wodurch die Zellwände aufbrechen und die natürliche Oxidation angestossen wird. Für Lapsang Souchong durchlaufen die Blätter eine vollständige Oxidation, was in einer dunkel-schwarzen Färbung und einem intensiven, reichhaltigen Aroma resultiert. Nun folgt der für die Sorte charakteristische Schritt des Räucherns. Die Blätter werden auf Bambusmatten, speziellen Racks oder mittels ähnlicher Methoden über Kiefenholzfeuern platziert, wodurch die einzigartigen Aromen zustande kommen. Während dieses Prozesses, der mehrere Stunden bis zu einem ganzen Tag dauern kann, werden die Blätter regelmäßig gewendet, um eine gleichmäßige Einwirkung des Rauches sicherzustellen.
Lapsang Souchong ist gewiss ein polarisierender Tee. Der starke Geschmack mit den rauchig-würzigen Noten wird von manchen Menschen sehr geschätzt, während er von anderen als zu intensiv empfunden wird. Für die richtige Zubereitung sollte die Wassertemperatur etwa 95°C und die Ziehzeit 3-5 Minuten betragen. Lapsang Souchong kann neben der Zubereitung als Tee auch als Zutat in verschiedenen Speisen Verwendung finden. Besonders vegetarischen oder veganen Gerichten können dadurch rauchige Noten verliehen werden, die an geräuchertes Fleisch erinnern.
Geschichte von Lapsang Souchong
Lapsang Souchong gilt als eine der ältesten Schwarzteesorten weltweit und fasziniert mit seiner einzigartigen Geschichte. Die ungewöhnliche Methode, die Teeblätter zu räuchern, entstand aus der Notwendigkeit, den Trocknungsprozess zu beschleunigen, um den Tee schneller auf den Markt bringen zu können.
Der Begriff "Zheng Shan" weist auf den stolzen Ursprung von Lapsang Souchong in den Wuyi-Bergen der chinesischen Provinz Fujian hin. Diese Region ist ein UNESCO-Weltkulturerbe und für ihre herausragenden Teeanbaugebiete bekannt. "Zheng Shan" bedeutet "ursprünglicher Berg" und verweist darauf, dass der Tee aus einem der authentischen Anbaugebiete in den Wuyi-Bergen stammt.
Die faszinierende Geografie und sein spezielles Mikroklima bieten die ideale Umgebung für den Anbau erlesener Tees. Die steilen Hänge und das oft neblige Wetter der Wuyi-Bergen tragen zur außergewöhnlichen Qualität und den unverwechselbaren Geschmacksnoten der dort produzierten Tees bei. Lapsang Souchong aus dieser Region wird besonders wertgeschätzt, da das Terroir der Wuyi-Bergen maßgeblich zu seinem komplexen Geschmack beiträgt.
Spannende Fakten
Um den Lapsang Souchong ranken sich mehrere Mythen, die sich um seine Ursprünge und einzigartige Herstellungsmethode kreisen:
Eine der bekanntesten Erzählungen besagt, dass die Methode des Räucherns der Teeblätter zufällig entdeckt wurde. Angeblich zogen Soldaten während der Qing-Dynastie durch ein Teedorf in den Wuyi-Bergen, wo sie die Trocknungsanlagen kurzfristig als Lagerstätten für ihre eigenen Zwecke übernahmen. Die Teebauern mussten daraufhin improvisieren, um ihre wertvolle Ernte zu retten, und entschieden sich für die Trocknung über Kiefernfeuern. Zu ihrer Überraschung bemerkten sie, dass der Tee ein rauchiges Aroma angenommen hatte, das von den Händlern sehr gut aufgenommen wurde.
Ob wahr oder nicht – Lapsang Souchong ist ein beeindruckendes Beispiel für die Innovationsfähigkeit in der Teeverarbeitung.